Der Verein

Einige Künstler und Freunde trafen sich, gleich nach dem Untergang der DDR, um für die Kunst, insbesondere die Malerei ein Haus zu betreiben.
Damit bis dahin benachteiligte oder verbotene Künstler endlich der Öffentlichkeit vorgestellt und ihre Arbeiten präsentiert werden können, braucht man Räumlichkeiten.
Es lag nahe einen Verein zu gründen.
Ein Hinterhaus am Frauenplan stand zur Verfügung.

Nach einigen Treffen, bei denen die Aufgaben und Ziele definiert wurden, begann die Suche nach einem Namen. Das stellte sich als schwierig heraus; gute Begriffe waren schon belegt oder zu abgegrenzt in ihrer Deutung. Irgendwer sagte so nebenher: "Hofatelier", weil … – es gab ja den Weimarer Hof… und der erste Sitz des Vereins war ja ein Hinterhof.

Die nächste Frage war: Wie soll das Logo aussehen?
Ein Gewendestein im Hof vom Anfang des 18. Jahrhunderts bildete den Bezug. Ein großes H wurde in die Mitte gestellt. Die Gewendeumrandung verschwand wieder, nur der Schlußstein oben im H blieb. Er bildet bis heute das kleine Rätsel.

Über lange Zeit wurde das Hinterhaus zur Baustelle: Türen, Fenster und Dielen waren verfallen, die Elektrik fehlte, es gab Putzlöcher und Schutt jede Menge.
Nach einem Jahr harter handwerklicher Arbeit eröffnete im April 1992 das Hofatelier seine Räumlichkeiten mit einer Ausstellung des Malers Siegfried Burmeister.
Über zwei Jahre lang wurden monatlich wechselnde Ausstellungen gezeigt. Parallel dazu fanden Autorenlesungen, Diskussionsabende und monatliche Künstlertreffen statt. Wichtige Kontakte zu anderen Künstlern in ganz Deutschland wurden aufgebaut.
Die Situation im Haus am Frauenplan, das sich in privatem Besitz befand, wurde schwierig, als eine Mieterhöhung erfolgte.

Durch Zufall hörten wir von einer alten Schule in Niedergrunstedt, für die man einen geeigneten Nutzer suchte – Künstler wären nicht unwillkommen.
Ein Besuch, ein Gespräch, ein Handschlag – der neue Sitz des Kunstvereins war besiegelt.
Mit der Büroleiterin des damaligen Bürgermeisters, Frau Barbara Geißler wurden die Verträge geregelt und abgezeichnet.

Schon im Juli 1994 begann die Ausstellungstätigkeit in Niedergrunstedt. Zu diesem Zeitpunkt war das Schulhaus noch Wohnhaus des in Ruhestand lebenden Lehrerpaares. Als der Auszug der Lehrer beschlossen war, galt es, dem Haus als Ganzes ein neues Konzept mit Zukunft zu sichern.
Eine Begegnungsstätte für alle Bürger des Ortes war das Ziel. Umfangreiche Sanierungen und die Rekonstruktion des Gebäudes im denkmalgeschützten Ortskern wurden vorgeschlagen.
Am 25.Mai 1995 konnte das neu erstrahlte Haus eingeweiht werden.

hofatelier niedergrunstedtBesonderer Dank für die Unterstützung galt und gilt dem Sozialamt, dem Hochbauamt, dem Kulturamt, dem Denkmalamt, dem Liegenschaftsamt und dem Architektbüro Pagel.
Die neuen Möglichkeiten im vergrößerten Haus, mit dem entsprechenden Umfeld: Garten, Hof und Scheune brachten schrittweise erweiterte Programme und Projekte zum Tragen. Besonders die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit mit vielen Freizeitangeboten entwickelte sich zu einem zentralen Anliegen des Kunstvereins.

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